Häufig gestellte Fragen zum ABW
Was ist ambulant betreutes Wohnen überhaupt?
Ambulant betreutes Wohnen heißt: Du wohnst in deiner eigenen Wohnung – alleine oder mit anderen – und bekommst Hilfe von Fach und Assistenzkräften. Diese kommen mehrmals pro Woche zu dir nach Hause und unterstützen dich beim Leben im Alltag. Du entscheidest mit, wie die Hilfe aussehen soll. Du bist nicht allein – aber du bestimmst selbst.
Was passiert, wenn ich krank werde?
Wenn du krank bist (z. B. Erkältung), bekommst du trotzdem Unterstützung – z. B. beim Arztbesuch, Einkaufen oder Medikamente holen. Wenn du dich sehr schlecht fühlst, wird dir geholfen, ärztliche Hilfe zu bekommen oder mit jemandem zu sprechen, dem du vertraust.
Was passiert, wenn ich ins Krankenhaus muss?
Wenn du ins Krankenhaus musst:
- Deine Assistenz hilft dir beim Packen und bei der Organisation.
- Wenn du möchtest, wird jemand informiert, z. B. deine gesetzliche Betreuung.
- Nach dem Krankenhaus hilft man dir wieder zurück in deinen Alltag.
Du wirst nicht allein gelassen – auch wenn du eine Zeit lang nicht zuhause bist. Du kannst in der Woche 2 FLS auch bei einer Abwesenheit im Krankenhaus in Anspruch nehmen.
Bin ich ganz auf mich allein gestellt?
Nein. Du bist nicht allein. Du wohnst zwar selbstständig, aber die Fachkräfte kommen regelmäßig zu dir. Und wenn mal etwas passiert, gibt es Notruf-Nummern, die du im Notfall anrufen kannst. Außerdem kannst du entscheiden, ob du Familie, Freund*innen oder einen Betreuer um Hilfe bittest.
Darf ich Besuch haben?
Ja, natürlich! Du darfst Besuch bekommen – das ist deine Wohnung. Freundinnen, Familie oder deine Partner*in dürfen auch über Nacht bleiben – so, wie du es möchtest. Du kannst dein Leben so gestalten, wie es zu dir passt.
Darf ich ein Haustier haben?
Vielleicht. Wenn deine Vermieterin zustimmt und du (mit Hilfe) gut für das Tier sorgen kannst, darfst du z. B. eine Katze, einen Vogel oder Meerschweinchen halten. Die Fachkräfte helfen dir gerne, zu überlegen, ob ein Tier gut zu deinem Leben passt.
Wer bezahlt das Ganze? Muss ich das selbst zahlen?
Die Eingliederungshilfe bezahlt die Hilfe im Alltag (also das ABW). Wenn du Pflege brauchst, hilft zusätzlich die Pflegekasse. Du musst Miete, Essen und Freizeit selbst bezahlen – aber wenn du wenig Geld hast, bekommst du Grundsicherung oder andere Hilfe vom Amt. Du bekommst Unterstützung beim Beantragen.
Wer hilft mir mit Geld, Verträgen oder Briefen?
Wenn du das selbst kannst, bekommst du einfach Unterstützung dabei. Wenn du das (noch) nicht alleine kannst, gibt es eine gesetzliche Betreuung oder dein Assistenzdienst hilft dir dabei. Gemeinsam wird besprochen, was du selbst machen möchtest und wobei du Hilfe brauchst.
Was ist, wenn mir alles zu viel wird?
Dann sag Bescheid. Die Hilfe wird an dich angepasst – so, dass es dir gut geht. Wenn es dir zu viel wird, bekommst du mehr Unterstützung.
Und wenn es wirklich gar nicht passt, kann man auch wieder eine andere Wohnform finden. Aber: Viele Menschen wachsen mit der Zeit über sich hinaus!
Wie oft kommt jemand vorbei?
So oft, wie du es brauchst. Das kann z. B. heißen:
- 2–5 Mal pro Woche kommt jemand vom Assistenzdienst.
- Ein Pflegedienst kommt morgens oder abends.
- Ein Haushaltsdienst kommt 1x pro Woche zum Putzen oder Wäsche machen.
Es gibt auch Notfallkontakte – du wirst nicht allein gelassen.
Darf ich mitentscheiden, wie ich leben möchte?
Ja! Ambulantes Wohnen heißt: Du entscheidest mit. Du kannst sagen:
- Welche Ziele du hast (z. B. alleine kochen, Bus fahren, ein Hobby anfangen)
- Was dir schwerfällt
- Was du selbst ausprobieren möchtest
Deine Meinung zählt. Immer.
Wie selbstständig muss man für das ambulant Betreuten Wohnen sein? Geht es auch, wenn ich nicht so selbstständig bin?
Beim ambulant betreuten Wohnen geht es nicht darum, dass du völlig selbstständig sein musst. Es geht vielmehr darum, dass du mit Unterstützung in einer eigenen Wohnung leben kannst.
Das heißt konkret:
- Du musst nicht alles alleine können.
- Es reicht, wenn du mit Hilfe deinen Alltag bewältigen kannst.
- Fachkräfte unterstützen dich bei dem, was du nicht alleine schaffst (z.B. Putzen, Arzttermine, Behördenbriefe verstehen, Medikamente organisieren, Einkaufen, Tagesstruktur aufbauen).
Aber wichtig ist:
- Grundmotivation: Du musst grundsätzlich wollen, selbstbestimmt zu leben.
- Sicherheit: Du solltest dich allein in deiner Wohnung sicher fühlen (z.B. Notrufmöglichkeiten, Nachbarn, Bezugspersonen).
- Grundfähigkeiten: Es hilft, wenn du grundlegende Dinge wie Wohnungstür abschließen, Telefon bedienen oder im Notfall Hilfe holen kannst – auch wenn das jemand mit dir einübt.
Wenn du sehr viel tägliche Pflege oder durchgängige Beaufsichtigung brauchst (z.B. bei schwerer körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung), könnte eine besondere Wohnform besser passen.
Aber: Viele ambulante Dienste passen ihre Hilfen genau auf den Einzelnen an – auch Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf können ambulant wohnen, wenn das gut organisiert wird (z.B. durch häufige Besuche, Assistenzdienste, Notrufsysteme).
Zusammenfassung:
- Nein, du musst nicht total selbstständig sein.
- Ja, auch mit größerem Hilfebedarf kannst du ambulant wohnen – wenn genug Unterstützung geplant wird.
Was ist, wenn meine Eltern sich Sorgen machen?
Das ist okay. Eltern dürfen sich Sorgen machen – besonders, wenn du zum ersten Mal ausziehst. Aber du bekommst Fachkräfte an deine Seite, die wissen, wie man dich gut begleitet.
Wenn du möchtest, kannst du deine Eltern einbeziehen – z. B. bei Gesprächen oder Entscheidungen. Aber: Du bestimmst, ob und wie das passiert.
Wie bleibt der Kontakt zur Familie bestehen?
Das entscheidet ihr gemeinsam:
- Telefonate, Besuche, Ausflüge – alles möglich.
- Die Fachkräfte können auch helfen, Familienkontakte zu pflegen.
- Auf Wunsch können Eltern oder Angehörige mit einbezogen werden (z. B. in Hilfeplanung, Krisengespräche, Zielgespräche).
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Wir freuen uns auf Sie!
Christopherus Haus e.V.
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